Geschichte Karate

Die Geschichte des Karate

Die Geschichte des Karate ist eng verbunden mit der Geschichte Okinawas. Okinawa ist eine seit 1875 offiziell zu Japan gehörende Insel, die zwischen Japan und dem chinesischen Festland liegt.

karateStrand auf der japanischen Insel Okinawa. Okinawa/Japan ist der Geburtsort von Karate und Kobudo!

Zwischen Japan und China war diese Insel ein strategisch wichtiger Punkt. So kam es, dass zu verschiedenen Zeiten die Insel unter chinesischen oder japanischen Einflüssen stand. Daher entwickelte sich auf Okinawa eine Kampfkunst, die eigene Selbstverteidigungserfahrungen und Erfahrungen der japanischen Samurai sowie des chinesischen Boxens enthielt. In den letzten drei Jahrhunderten behielten die Japaner die Oberhand auf Okinawa. Der Besitz von Waffen war auf der Insel streng verboten. Die dort lebenden Menschen wollten sich aber gegen Übergriffe der jeweiligen Besatzer schützen. So entstand Karate und Kobudo. Genannt wurden die neuen Kampfkünste zunächst Okinawa-te (Okinawa-Hände). Einige Meister des Okinawa-te bereisten China, um Erfahrungen für ihre Kampfkunst zu sammeln. Kehrten sie zurück, so gaben sie ihr Wissen im Kreise ihrer Familien weiter.

Gichin Funakoshi (1868 – 1957) brach den Familienbann am Anfang des 20. Jahrhunderts und reiste nach Japan, um dort Okinawa-te zu unterrichten. In den Jahren 1917 – 22 hat er durch Karate-Demonstrationen an Universitäten die Aufmerksamkeit auf diese Kampfkunst gelenkt. In Japan erlebten die alten Kampfkünste gerade eine Zeit der Renaissance. Dies wirkte sich positiv auf die Verbreitung des Okinawa-te aus. Es war etwa um 1900, als auf Okinawa der Wert der Kampfkunst Okinawa-te für die Erziehung erkannt und diese Kunst an den Mittelschulen eingeführt wurde. Damals wurde zum ersten Mal der Name Karate gewählt. Unter diesem Namen verbreitete sich diese Kunst sehr schnell.

Funakoshi begründete das Shotokan Karate, wie es später genannt wurde. Es beinhaltet sämtliche ihm damals bekannten grossen Stile des Ch`uan-fa (auch Kung Fu oder Kempo genannt), was man noch heute an den Verschiedenheiten der überlieferten Meisterkatas erkennt. Meister Itosu entwickelte aus diesen Meisterkatas Schülerkatas (Pinan) zum besseren Erlernen der Künste. Gichin Funakoshi benannte sie dann in „Heian“ um.

Okinawa hatte viele Meister des Okinawa-te. Alle hatten dabei ihre eigenen Vorstellungen und Erfahrungen. Als sie den Erfolg Funakoshis erkannten, folgten ihm einige nach Japan. So entstanden weitere große andere Stilrichtungen, wie Gojo Ryu, Shito Ryu, Wado Ryu usw.

Das DO des Karate-do

Den Begriff Do finden wir im gesamten Spektrum der Kampfkünste (Martial Arts) wie z.B. Karatedo, Aikido, Judo, Kobudo, Taekwondo, Kyudo usw.

Do bezeichnet ein Prinzip der asiatischen Weltanschauung und stammt aus dem japanischen Zen-Buddhismus.

Do bedeutet übersetzt: Weg, Pfad, Grundsatz, Lehre, Philosophie, Richtung, Prinzip, Methode usw.

Do ist ein Weg, in dessen Zentrum eine Übung steht, deren Ziel jedoch nicht das Erlernen irgendeiner Fertigkeit, sondern das Erweitern des im Menschen liegenden Potentials ist, durch das er zu seiner Sinnbestimmung wachsen und sein Leben mit Bewusstsein und Erkenntnis füllen kann. Erst das Do macht die Kampfkünste zu dem, was sie eigentlich sind: Möglichkeiten zur Selbstfindung, der wahren Erkenntnis und der Vervollkommnung der geistig-seelischen Fähigkeiten. Nicht der perfekte Sportler, sondern der im Denken, Handeln und Fühlen „ganze“ Mensch hat die höchste Stufe des Weges erreicht.

Als Prinzip ist Do nichts ausschliesslich Japanisches, sondern ein allgemein menschliches Anliegen. Überall auf der Erde beschäftigt sich der Mensch mit den Zusammenhängen des Lebens, mit Ursachen und Wirkungen und mit der Frage nach dem Sinn.

In der Kampfsportschule Aarau wird Karate und Kinder-Karate als traditionelle Kampfkunst, Kampfsport und Kunst der Selbstverteidigung nach der Lehre von Gichin Funakoshi unterrichtet. Im weiteren unterrichten wir die traditionelle Kampfkunst Kobudo, die ihren Ursprung ebenfalls in Okinawa/Japan hat.

Die vier grossen Stilrichtungen des japanischen Karate sind:

Shotokan
Gōjū-Ryū
Wado-Ryu
Shito-Ryu

Ihren Ursprung haben sie in Okinawa. Zusätzlich gibt es viele weitere kleinere Karate-Stilrichtungen japanischen oder europäischen Ursprungs, die teilweise nur in bestimmten Ländern, teilweise aber auch weltweit verbreitet sind.

Shotokan

Shotokan ist weltweit der mit Abstand am meisten verbreitete Karate-Stil, der auch an der Kampfsportschule Aarau praktiziert wird. (Shoto = Kiefernrauschen; Kan = Halle, Haus). Der Begründer dieser Karate-Stilrichtung ist Gichin Funakoshi (1868 – 1957), sein Lehrer war Itosu. Funakoshi wird auch als Vater des modernen Karate Do bezeichnet. „Shoto“ war Funakoshis Künstlername und bedeutet „das rauschen der Kiefernwipfel“. Funakoshis Dojo (Trainingshalle) wurde 1939 nach seinem Künstlernamen „Shotokan“ genannt. Fortan trug das Karate des Gichin Funakoshi den Namen „Shotokan“.

karateDer Tiger, Symbol des Shotokan-Karate

Goju-Ryu

Wörtlich übersetzt bedeutet Goju-Ryu „hart-weich“. Der Begründer dieser Stilrichtung ist Chojun Miyagi (1888 – 1953). Miyagi studierte zunächst chinesisches Boxen (Shao Lin Chuan und Pa Kua Chuan). Unterrichtet wurde er von Meister Higaonna. Aus dem Erlernten entwickelte er seine eigene Karates-Stilrichtung. Von den verschiedenen japanischen Karate-Stilrichtungen lässt das Goju-Ryu Karate den chinesischen Ursprung noch am deutlichsten erkennen. Chojun Miyagi ging 1929 nach Kyoto (Japan) um seine Vorstellung von Karate zu verbreiten.

Shito-Ryu

Kenwa Mabuni (1893 – 1957) lernte Karate von den Meistern Itosu und Higonama. Er „vermischte“ beide Karate-Richtungen (Shorin-Ryu und Shorei-Ryu) und gab seiner Karate-Stilrichtung den Namen Shito-Ryu. Dieser Name ist aus den Initialen seiner beiden Meister abgeleitet. Mabuni unterrichtete dieses System auf Okinawa und bei seinen häufigen Besuchen auch in Japan. 1929 ging er endgültig nach Osaka (Japan), um Karate zu unterrichten.

Wado-Ryu

Wado bedeutet „der Weg des Friedens“. Hironori Ohtsuka (1892 – 1982) begann mit dem Karate-Training 1922. Sein Meister war Gichin Funakoshi (Shotokan-Karate). Er lernte aber auch bei Kenwa Mabuni (Shito-Ryu-Karate). Vorher hatte Ohtsuka schon das Shindo Yoshinryu Jujutsu studiert. Er entwickelte seinen Karate-Stil, das Wado-Ryu, in dem er Funakoshis Shotokan-Karate vor allem mit Ausweichbewegungen des Jujutsu kombinierte. Die Bewegungen sind kleiner und die Stellungen sind kürzer.

Weiterführende Links:

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Shotokan-Karate

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